Andrea Neumann: Klingende Körper
für 6 Stimmen, Körper; Andrea Neumann - Klangregie
UA: maulwerker performing music PRO CEDERE - Musik als Prozess, tesla Berlin 2007

Das Stück "Klingende Körper" untersucht das Verhältnis von Individuum und Gruppe, sowie die Elemente, die mehrere Individuen in einen einheitlich wirkenden Organismus verwandeln, anhand einer speziellen "Versuchsanordnung":
6 Performer liegen, an Körper und Stimme mikrophoniert neben- und übereinander als Knäuel. Angestoßen von Bewegungs- und Klangimpulsen verändert das Knäuel im Verlauf des Stückes seine Form sowie seine klangliche Struktur, ohne den Eindruck einer "Masse" zu verlieren.
Welchen Anteil haben solistisch orientierte und welchen gruppenorientierte Aktionen in diesem Prozess?
Aus der körperlicher Dichte resultiert der Verlust der bewussten Wahrnehmung von Körperzugehörigkeiten der Performer untereinander (wer ist wer und wer ist wo) zugunsten einer "organischen Einheit". Diese steht im Kontrast zu den kontrollierten, präzise ausgeführten klanglichen Artikulationen jedes einzelnen Individuums, die wiederum akustisch zu einer gemeinsamen Gestalt führen können.
Die Auflösung der äußeren Grenzen der Einzelnen steht einer konzentrierten, mentalen Präsenz innerhalb eines jeden Performers gegenüber.
Es bedarf der Wechselwirkung dieser Elemente (Trägheit/ Entspannung in der Masse, Aktivität des Impulsgebens, des Reagierens körperlicher wie akustischer Art), um als Knäuel zu existieren, sowie sich als Knäuel zu wandeln. (A.N.)